Am 01.10.2016 waren wir, die Klasse 10aR mit Frau Jäger und Frau Tsikou, zusammen mit der Klasse 10bR mit Frau Nowotny im Frankfurter Schauspielhaus, in dem Theaterstück „Der zerbrochene Krug“.
Wir trafen uns um 17.45 Uhr am Bahnhof, um nach Frankfurt zu fahren. Die zwei stündige Vorstellung begann um 19.30 Uhr. Vor dem Theaterstück erhielten wir eine 15-minütige Einführung.
Das Theaterstück wurde zum ersten Mal am 02.03.1811 in einem Hoftheater in Weimar aufgeführt. Es wurde von Heinrich von Kleist geschrieben und ist eine Komödie. In dem Theaterstück geht es um ein Gerichtsverfahren. Dieses handelt über einen zerbrochenen Krug. Der Richter, der das Verfahren leitet, ist der Schuldige, will von sich ablenken, wird jedoch am Ende entlarvt.
Zu Beginn sitzt Dorfrichter Adam ohne Hose und mit mehreren Wunden an Beinen und Kopf auf der Bühne. Dem Gerichtsschreiber Licht erzählt Adam, er habe die Wunden von einem Sturz aus dem Bett. Als Adam erfährt, dass Gerichtsrat Walter auf dem Weg zu ihm ist, zieht er sich um. Jedoch ist seine Perücke nicht auffindbar. Adam versucht dies zum Anlass zu nehmen, um das Verfahren abzubrechen und zu gehen, wovon ihn Licht jedoch abhalten kann. Als Walter eintrifft, will er das kommende Gerichtsverfahren mit ansehen.
In dem Verfahren geht es nun um den zerbrochenen Krug von Martha und ihrer Tochter Eve, die von Anfang an weiß, wer der Täter ist, es jedoch nicht sagen will. Adam ist von Anfang an parteiisch, hält stets zu der Partei, die Verdächtige nennt, damit er von sich ablenken kann.
Martha klagt nun Ruprecht an, da dieser mit Eve in dem Zimmer stand, in dem der Krug zerstört wurde. Ruprecht beteuert seine Unschuld und berichtet, es sei die Person gewesen, der er mit der Türklinke zweimal auf dem Kopf geschlagen habe und die dann aus dem Fenster gesprungen und weggerannt sei. Martha glaubt ihm kein Wort und lässt deshalb die Zeugin Frau Brigitte einladen.
Als Brigitte den Gerichtssal betritt, hält sie Adams Perücke in der Hand. Adam selbst bestreitet jedoch anfangs, dass dies seine Perücke sei und behauptet, dass er Ruprecht die Perücke zum Reinigen mitgegeben habe. Aber Ruprecht kann beweisen, dass er sie Adam schon wieder zurückgegeben hat. Als Brigitte nun auch noch beschreibt, dass sie einen kahlköpfigen Mann aus dem Garten rennen sah, wird der Verdacht immer größer.
Auch die Fußstapfen passen auf Adams Füße. Da sich die Beweislage zuspitzt, versucht Adam noch Ruprecht mit Gefängnis zu bestrafen. Dies wird Eve zu viel und sie entlarvt Richter Adam.
Das Theaterstück ist ein emotionales und ansprechendes Stück, was durchaus zum Nachdenken anregt. Trotz der anspruchsvollen und etwas altmodischen Sprache ist es möglich, sich leicht in die einzelnen Charaktere hineinzuversetzen und mit den Schauspielern mitzufühlen. Die haben die Zuschauer mitgerissen und da die Publikumsplätze Teil der Kulisse waren, war das Gefühl groß, Teil einer Gerichtsverhandlung im 19. Jh. gewesen zu sein. Dieser Abend war eine wirklich sinnvolle und angebrachte Investition unserer Zeit war und wir danken unseren Lehrkräften, Frau Jäger, Frau Tsikou und Frau Nowotny, herzlich, dass sie uns diesen Ausflug ermöglicht haben.

